LA PAZ 120215 19

Stadt gefällt mir super. Quasi an den Hang gemeißelt.
Sieht cool aus ist, aber auf 3.500 4.000 m auch ganz schön anstrengend.
Wetter: wenn Sonne = T-Shirt, wenn Regen = Winterjacke, Mütze und Handschuh (auch nachts). Wetter wechselt innerhalb ¼ h.
Also entweder verschwitzt oder von außen nass, oder meist beides. Sachen trocknen auch fast nicht mehr. Habe für Regenzeit immer noch ganz schön Glück mit dem Wetter, dennoch nix mehr trocken, seit ungefähr einer Woche. Und eigentlich bräuchten einige Sachen auch mal dringend wieder ne Wäsche, aber hier kann ich in der Wasch-/Trockenzeit halt nicht mal eben nen Tag in Badehose rumlaufen :(

LA PAZ – “The world’s most dangerous road“ oder auch “Death Road“
Mit Mountainbike von 4.700 m Dounhill auf 1.200 m = 3.500 Höhenmeter auf 64 km in ca. 3 Stunden.
Mit den ersten Tour-Büros gesprochen, nur geführte Gruppen, Guide vorn und hinten. Gestern dann ½ Tag viele Anbieter abgeklappert. Alle haben natürlich die besten Bikes und Ausrüstung und selbstverständlich die besten Guides.
Nur drei / vier waren einverstanden, dass ich im „Ernstfall“ auch mit Guide absprechen kann, dass ich schneller fahr und nach ner gewissen Zeit, oder z.B. nach der siebenten Linkskurve warte. Hab mich dann für eines dieser Unternehmen entschieden – zum Glück. Wir starteten im Schnee
vier Touris + ein Guide, sechs Fahrräder an Bord.
Keines dieser Räder hätte ich je jemanden zur Nutzung angeboten, nicht mal auf gerader Straße.
Mein Rad: Fully, Gabel vorn rechts ausgebrochen
(Guide: „die Achse ist ja links auch noch befestigt“)
Lenkkopflager voll ausgeschlagen, Achslager vorn und hinten am Ende, Schaltung ohne jegliche Funktion, Kette aller 10 min vorn abgesprungen und verklemmt, beim Reifenprofiel vorn war die Lauffläche nicht mehr vorhanden.
(Dass der Lenker schief und verzogen und dass die Schaltarmatur vorn ganz ohne Funktion täuscht nicht :(
Die anderen Bikes sahen wirklich nicht besser aus, aber immerhin funktionierten die hydraulischen Scheibenbremsen ganz gut.
Ich habe entschieden, dass das technische Risiko für mich begrenzt kontrollierbar ist und ich mich darauf einlasse. Der Guide (bemühte sich stets) ist bestimmt schon paar Mal die Strecke gefahren, fuhr aber weder technisch sauber, noch war er fähig ordentliche Einweisung / Hilfen zu geben.
Genau das gleiche Bild zeigte sich unterwegs auch bei den anderen Anbietern (ja, ich hab natürlich nicht alle sehen können). Die Strecke selbst ist zu 94 % technisch sehr anspruchslos und kann mit entsprechend guter Ausrüstung / Guide von jedem bewältigt werden. Auch die Maximalgeschwindigkeit ist nicht übermäßig. Landschaftlich und klimatisch (aus kalten Bergen in tropisches Tal)
ist die Strecke absolut unschlagbar – ein traumhaftes Panorama
(nur am Start war´s ganz schön kalt und nass). Vielleicht morgen noch mal mit Motorrad von unten nach oben, so ne richtige Spur in den Schotter legen (aber nur vllt, da wirkl. kalt und nass).

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