irgendwo in Argentinien 120425

Zugegeben, an die letzte und die nächste Nacht kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Trotz GPS-Koordinaten kann ich meine Schlafplätze (Dörfer/Städte) nicht mehr exakt nachvollziehen :(
Macht nix, der Tag begann mit einer Wunderbaren Fahrt auf feinem Sand und rings um Araukarien-Bäume.
Doch mitten im idyllischen Nichts wurde meine Fahrt von 5 oder 6 hektischen Personen gestoppt. Die erst mal kein Verständnis hatten, dass ich zunächst Yahi in Ruhe sicher abstellte.
Nun, für den Frauenparkplatz hatten sie ihren Wagen zwei Meter zu früh abgestellt.
Aber immerhin war keiner Verletzt, außer, dass alle unter deutlichem Schock standen und sich dabei noch gegenseitig „ansteckten“.
Hab auch keine Ahnung wie lang sie da schon standen, denn auch diese Strecke schien mir eher nur aller paar Tage befahren.
Auf eigener Achse zurück auf Straße … unmöglich! :(
Egal, sie waren weder verdurstet noch verhungert und ich war trotz mangelnder Spanischkenntnisse in der Lage Ihnen begreiflich zu machen, dass sie mir einen Zettel für die Helfer (z.B. Polizei) schreiben müssen.
Diese Gemeinschaftsarbeit Zettel dauerte auch „nur“ ne knappe halbe Stunde :(
Als erstes schrieb einer seine Mobilnummer auf den Zettel und gab ihn mir.
:-o :-o :-o
Ich schaute ihn fragend an, ob er denn hier telefonieren könne … „NEIN, hier gibts natürlich für nix nen Empfang“ … was soll dann jetzt die Polizei damit anfangen???
Ok, sie begriffen und schrieben mir eine zweite Nummer von einem der Anderen darunter – „Hey, was für ein Schelm“ ;) :) ;)
Also hab ich das übernommen:
1 Caro … Assidente, 5 Personas no (ein Grabkreuz gemalt) usw.
Wie gesagt nach ca. ½ h waren wir auch schon fertig und ohne alles zu verstehen, hatte ich den Eindruck ein Helfer könne mit dem Zettel vielleicht was anfangen.
Auf der Rückseite skizzierte ich ab und zu meinen folgenden Weg mit Km-Angaben.
Ein paar Sekunden für Bilder nahm ich mir wärend der Fahrt dennoch.
Die nächsten menschlichen Wesen fand ich ca. eine Fahrstunde nach Unfallort an einem untouristischen Grenzübergang Richtung Chile.
Da ich nicht passieren wollte hielt ich etwas abseits, womit ich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Grenzer erhielt … es gibt angenehmere Situationen.
Besonnen ruhig brachte ich einen der Herren doch tatsächlich dazu diesen Zettel zu lesen.
Einige bewachten Yahi und ich wurde höflich gebeten dem Zettelleser zu folgen, wobei mir Andere schon etwas weniger höfflich dabei „Unterstützung“ leisteten.
Innerhalb der verschiedenen Räumlichkeiten, welche ich nun durschritt, versuchten mich die „Beamten“ die sich jeweils im Raum befanden gewaltsam am Zutritt zu hindern und die, die so „freundlich“ begleiteten schoben / zogen mich doch sehr unsanft hindurch.
Meine Schwierigkeit, dass sie dieses Gefecht nicht untereinander, sondern jeweils an mir austrugen und der Zettelleser inzwischen einen Vorsprung außerhalb von Sicht und Rufweite hatte und dass die Damen und Herren zwar uniformiert und bewaffnet, aber keine gemeinsame Kommunikation mit mir aufbauen wollten / konnten.
Alles klärte sich im letzten Büro, beim vermutlichen Chef des Zettellesers.
Ich verzichtete auf die Frage, ob ich noch ein Foto vom Zettel machen dürfe und war scho a weng glücklich draußen meine Yahi unversehrt zurück zu bekommen.
Als dann noch die „Rennleitung“ mit Abschleppauto in die richtige Richtung ausrückt war ich zufrieden.
Und es ging wieder weiter, Stunde um Stunde durch eine gigantische Landschaft
Bis gegen Ende des Tages eine für mich typische Tankstellensituation für Argentiniens Süden entstand ;) heut kann ich über solche Bilder gut lächeln.
Noch ein gutes Abendmahl (wo auch immer) und der Tag neigt sich.
Der windgepeitschte Baum wird für mich ebenfalls ein Symbol fürs südliche Argentinien bleiben.

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