Meine Zeit in Montevideo kann ich etwas kürzer zusammenfassen.
Leider war es die ganze Zeit trübe und verregnet
Ich denke, diese Stadt hat es verdient bei Sonne gesehen zu werden. Aber wie in vielen Städten der Welt schwindet der Glanz immer ein wenig, wenn man eine Stadt erstmals im Regen betritt
Ich fand bei meinen ersten Streifzügen durch die Stadt nicht einmal ein würdiges Motiv zum Ablichten
Und zu guter Letzt auch noch das Bayern Spiel (auch wenn heute keiner mehr daran denken mag und hier noch mal Gratulation zum „Triple“ 2012/13 !!!)
aber am 19.05.12 verlor der FC Bayern nach überlegenem Spiel im Elfmeterschießen gegen FC Chelsea im Champions-League-Finale
Und jeder der mich kennt weiß, Fußball ist nicht meine Stärke. Aber wenn man so allein durch die Welt reist, ist es doch immer ganz angenehm, wenn Deutschland international gewinnt.
Heut nicht und damit auch keine feiernden Deutschland- / Bayernfans auf der Straße
Und die Schmach statt Party sollte ich noch bitter zu spüren bekommen.
Am Abend gab´s eine „kleine“ Tangoaufführung. Ich hatte zuvor das Vergnügen die Dame, die dort vor Publikum auftrat kennenzulernen und war herzlich eingeladen.
Der Entertainer links neben dem Paar auf der Bühne machte seinen Job sehr gut und heizte die Menge zu Beginn so richtig an. Er ging durch die Reihen und fragte an den Tische wo die Leute herkommen und welchen besonderen Anlass sie neben der Show heute haben etc.
Holte sie nach vorne, wie auch diese Dame (der Herr war der Show-Tänzer).
Viele Geburtstagsständchen und andere Glückwünsche der gesamten Menge folgten.
Dann steckte Ihm der Vortänzer, dass wir ja auch einen Gast aus Deutschland haben. Und schon stürzte sich der Mann mit Mikro auf mich.
Und mit meinen „„glamourösen““ Spanisch-Kenntnissen konnte ich Ihm immerhin antworten: „Ich freue mich hier zu sein, mein Name ist Thomas, ich bin ein Reisender und ich komme aus Deutschland“.
Und alle tobten, selbst auf Deutsch waren Rufe „Deutschland“ dabei.
Das reichte dem „Showmaster “ nicht und er setze in dieser Euphorie nach: „Ja wo in Deutschland genau, welche Stadt“.
Erst als ich die Worte: „Ich komme aus München“ ausgesprochen hatte viel mir das Fußballspiel wieder ein, denn der Saal verstummte.
Da lachte KEINER mehr, nix alles totenstill selbst die Kellner blieben ziemlich schnell stehen.
Gänsehaut überkam mich Mister „eben noch Entertainer“ stand vor mir und senkte sein Haupt und zog meinen Kopf an seine Schulter und sagte: „Es tut mir sooooo leid“.
Mir auch, ich hätte lieber Berlin, Hamburg oder irgendetwas anderes erzählen sollen.
Etwa eine halbe Stunde und einige „Kondolenz-Bekundungen“ später stabilisierte sich die Lage im Saal wieder etwas. Aber die Stimmung war hin und jegliche Fluchtversuche meinerseits wurden durch Gäste, Veranstalter, Personal immer wieder gestoppt und immer wieder nur Fußball
Aber viele luden mich auf Speis und Trank ein, aber keiner wollte sich wirklich länger mit mir abgeben
Eine solche Situation hatte ich in meinem Leben noch nie zuvor. Unangenehm, aber intensive und intensive Gefühle machen das Leben ja würzig.
Und zum Thema würzig: die Steaksemmeln in diesem Laden waren Oberklasse, die besten meines Lebens immerhin etwas.
Ich denke, wenn die Bayern an dem Tag gewonnen hätten, hätte ich hier auch kein Getränk und Essen bezahlen brauchen, aber man hätte mich nebenbei wohl auf Händen durch den Saal getragen.
Nun, am nächsten Tag ein kurzes Stück mit dem Taxi nein, es ist nicht die Rücksitzbank des Streifenwagens.
(Kamera leider immer noch ohne Blitz und / oder ich für diese Licht- und Straßenverhältnisse zu zittrig
Und wieder nahm ich den Bus zur Stadtrundfahrt.
Bis ich am Ende des Tages am Hafen angelangte.
Dort mogelt man sich durch den unscheinbaren Eingang des Hafengeländes, da man sich bei der Fähre „Buquebus“ nach Preisen und Zeiten erkundigen möchte. Ein Stück gerade aus und schon sieht man rechter Hand einige ältere Anker platziert.
Und dann den Grund warum ich dieses Gelände betrat.
Im späteren Gang durch die Stadt entdeckte ich dann auch die Stelle, an der Liebe statt Krieg Geschichte schreiben soll.
Aber zugegeben, die Idee mit dem wiederverwertbaren Zahlenschloss fand ich dann auch irgendwie witzig
Und wieder eine Tagesabschluss-Demo
Und schon am heutigen Tag hieß es Abschied nehmen.
Aber zuvor beendete ich meine angefangene Stadtrundfahrt.
Mein erster Haltepunkt war das Marinemuseum, leider grad geschlossen.
Begründung: „Jetzt ist zu“.
Wahrscheinlich war grad die Zeit in der die Flagge genäht werden sollte
Dann halt zurück zum Bus und weiter durch die Stadt.
Und ja der Papst war auch schon da.
Nette Erinnerungen an Italien.
Was lag da Näher, als schnell noch ein kleines Weinchen (rechts hinten)
und ein klein wenig zu knabbern dazu
Und schon hatte mich Buenos Aires wieder
Dieses Wappen hab ich wirklich bis heut nicht verstanden (aber auch noch nicht nachgeschlagen).
Die Flaggenparade selbst war noch ganz ok, nur das „Zusammenlegen“ endete in einem simplen Knäuel wahrscheinlich musste die Flagge eh in die Wäsche
(Aber doch ein schönes Ambiente für eine Flaggenparade.)
Nach einem langen Tag ging´s dann aber doch heim.
Und irgendwie mag ich diese Rolltreppe, Holz gibt mir doch bei aller Moderne einen gewissen Rückbezug zur Natur.